Da ist Anna Bonitatibus ein ganz anderer Typ. Obwohl sie auch über kraftvolle Töne verfügt, ist hat immer eine schlanke, fragilem, fast zerbrechliche Art zu singen, ohne die Figuren geschweige denn die Musik zu beschädigen. Ihre Männer klingen weich, aber nicht weichlich, hochsensibel, aber selbstbewußt. Das sind keine Mädchen, die in Männer-Stiefeln herumstapfen, sondern wirklich überzeugende androgyne Kerle – das klingt einfach wunderbar und ist mal ein anderer Blick auf das Phänomen Hosenrolle.
Kulturradio, Matthias Käther, 03.2018